Das Spiel mit dem runden Ball ist die mit Abstand beliebteste Sportart im Lande. Knapp 900.000 Spieler in 21.000 Vereinen sind bei der Real Federación Española de Fútbol, dem spanischen Fußballverband, registriert.

Die Vereine der La Liga 1, der obersten Spielklasse, zählen auch zu den besten in Europa und führen die UEFA 5-Jahreswertung klar an.

Geschichtliche Entwicklung

Es begann alles im Laufe des 19. Jahrhunderts, als von englischen Einwanderer und Seefahrern das Spiel ins Land importiert wurde. Recreativo de Huelva war der erste offizielle Verein und wurde 1889 gegründet. 1902 wurde zum ersten Mal eine gesamtspanische Meisterschaft ausgetragen, der Copa de la Coronación, der später in den Pokalwettbewerb, der heutigen Copa del Rey, überging.

1929 wurde der Ligabetrieb eingeführt, so wie wir ihn heute kennen, damals allerdings mit nur zehn Mannschaften.

Auf nationaler Ebene wurde im Jahr 1902 das erste Länderspiel ausgetragen.

Nachdem Länderspiele seltener und Turniere nur alle zwei Jahre stattfinden, gilt dem Vereinsfußball die volle Aufmerksamkeit der so fußballbegeisterten Spanier.

Vor allem der Mythos der beiden Großklubs Real Madrid und FC Barcelona üben eine weltweite Anziehungskraft für Spieler aus. Darüber hinaus ist Spanien vor allem bei südamerikanischen Spielern ein beliebtes Ziel. Die gleiche Sprache (ausgenommen Brasilien) und das warme Klima erleichtern die Umstellungsphase. Ganz zu schweigen von den hohen Gehältern.

Finanzierung der Vereine

Aber das will auch natürlich finanziert sein. Nachdem vor allem die beiden Topklubs immer noch eigenständige Vereine sind und von arabischen Scheichs, russischen Oligarchen oder anderen Investorengruppen unabhängig sind, sind die Einnahmen aus den TV-Rechten die wichtigste Geldquelle.

Im Gegensatz zur englischen, italienischen oder deutschen Liga, wird die La Liga nicht zentral vermarktet, sondern jeder Verein vermarktet seine Spiele selbst und handelt Verträge mit den Fernsehstationen aus. Dies hat aber zur Folge, dass die beiden Top-Klubs aus Madrid und Barcelona am meisten daran verdienen und der Rest nur wenig. Ein zweiter Nachteil ist, dass die Spiele nur selten gleichzeitig stattfinden und meist von Freitag bis Sonntag verteilt sind.